Pflegepferd und Reitbeteiligung

Ein Pflegepferd bzw eine Reitbeteiligung

ist eine feine Sache:

Es ist fast so, als hätte man ein eignes Pferd,

um dessen Wohlergehen man sich kümmert,

das man pflegt, versorgt, betüdelt

und natürlich reitet

an 1 oder 2 oder mehr Tagen die Woche

und an den anderen Tagen hat man "frei", geht also nicht zum Reiten und ist auch von den Pflichten rund um's Pferd entbunden, braucht keinen Stall oder  Auslauf abzuäppeln, keine Wassereimer zu schleppen, kein Heu zu verteilen usw.

 

Wie das Ganze finanziell geregelt wird, ist ganz unterschiedlich:

Von reiten dürfen gegen Mithilfe bis

anteiliger Unterhaltskostenteilung ist vieles möglich.

Wichtig ist immer

die eigene Unfallversicherung!

 

Ein verantwortungsvoller Pferdebesitzer

leitet den Reiter/Pfleger natürlich an, wie alles in seinem Stall genau funktioniert und bietet auch die Teilnahme am Unterricht mit dem Pferd.

So können Mensch und Tier ein gutes Team werden.

 

Aktuell haben wir zwei reine Pflegepferde, das sich über fachgerechte Beschäftigung und Pflege freuen würde.
1) eine Islandstute,  jung, lebenslustig und auch mal zu unerwarteten Streichen aufgelegt -  ALSO: nix für  Anfänger! Sondern für einfühlsame lernwillige Menschen.

Natürlich kannst Du aber alles Nötige  bei uns lernen.

2) eine erfahrene Islandstute mit alterbedingt erhöhtem Pflegebedarf

Bei Interesse benutze bitte das Kontaktformular und wir können uns treffen und alles weitere persönlich besprechen.

 

 

Aber irgendwann kommt oft der Wunsch:

Mama,

ich wünsch mir ein eigenes Pferd!

 

Viele Eltern reitbegeisterter Kinder und Jugendlicher kennen diesen Satz.

 

Aber macht das Sinn?

Sie können es sich finanziell jetzt gerade problemlos leisten.

Aber ein Pferd kostet nicht nur die Anschaffung.

Es kann 30, 40, und mehr Jahre alt werden.

Und SIE haben mit dem Kauf die Verantwortung für fühlendes LEBEWESEN übernommen, sein Leben lang - und auch für sein Ende.

Können und wollen Sie das auch in 10 oder 20 Jahren noch leisten?

Wird Ihr Kind seinen Teil stets mit dazu beitragen?

Oder findet es in 1-2 Jahren ein spannenderes Hobby?

Oder muß es wegen Schule, Ausbildung, Beruf oder Familie mit dem Reiten aufhören?

Sie meinen, ich will Ihnen Angst machen?

Ja,

das will ich!

Zum Wohle der Tiere.

 

Sie haben bis hierher weiter gelesen?

Bravo,

endlich mal jemand, der es ernst meinen könnte.

Sie meinen, ich übertreibe?

Ja,

ein wenig!

Zum Wohle der Tiere.

 

Also gut:

Sie sollen Ihre Chance haben

und Ihr Kind auch:

Zum Üben empfehle ich

 DAS PFLEGEPFERD

 

Lesen Sie hier einen Auszug aus meiner Homepage

http://Pferde-im-Alter.jimdo.com

 

Ein eigenes Pferd für’s Kind!?!

Ein grausam ehrlicher Brief an die Eltern meines Pferdepflege-Mädchens

Liebe Familie XYZ!

Ich kenne das schon aus langjähriger Erfahrung: Alle, oder nahezu fast alle, die bei mir eine Reitbeteiligung hatten, haben sich früher oder später ein eigenes Pferd angeschafft. Leider ging das aber nicht in allen Fällen gut; vor allem dann nicht, wenn es sich dabei um Kinder handelte. Alle, die über 18 Lahre alt geworden sind und sich dann vom eigenen Geld (meist natürlich "gesponsert" von Familienangehörigen) ein Pony oder Pferd zulegten, haben durchgehalten, doch die jugendlichen Pferdebesitzerinnen sind alle (!!!) wieder von der Reiterei abgesprungen. Meist wegen Ausbildung, Beruf und wegen der Jungs.

Da dadurch aber leider viel Pferde-Elend entsteht, habe ich mir gestattet, Ihnen einige Seiten* zu kopieren, die sich sachkundig und ausführlich mit dem Wunsch von Kindern und Jugendlichen nach dem eigenen Pferd befassen.

Dazu habe ich noch eine Liste der üblichen einmaligen und laufenden Kosten der Pferdehaltung** beigelegt. (Siehe unten) Den Kosten und Preisen sind dabei nach oben nahezu keine Grenzen gesetzt; die Preise, die ich angesetzt habe beziehen sich auf qualitativ  gute Gebrauchsgüter der jeweiligen Kategorie, nicht aber auf die natürlich auch noch möglichen Luxusausführungen, die dann auch leicht noch mehr als doppel so teuer sein können...

Was noch fehlt, sind die täglich anfallenden Arbeiten, die auch an Sonn- und Feiertagen zu leisten sind, die keine Rücksicht nehmen auf Hausarbeiten, schlechtes Wetter oder Krankheit und Urlaub des Pferdebesitzers! Zwar werden einige dieser Arbeiten von Verpächtern übernommen, aber meist nur in Ställen mit monatlichen Einstellkosten von über 300,-€. Und auch das leider nicht immer.

Aber alles der Reihe nach:

a) Haltergemeinschaft
Hier werden alle Arbeiten (und Kosten) anteilig auf die Mitglieder umgelegt.
Das sind zuerst mal die regelmäßigen täglichen Arbeiten:
mindestens 2x täglich Futter mischen oder ansetzen und verteilen sowie Heu und Stroh füttern, täglich die Pferde aus dem Auslauf/Stall auf die Weide stellen und zurückbringen, Ausläufe/ Ställe entmisten und neu einstreuen, Wasser schöpfen/pumpen und verteilen (und all das auch bei sengender Hitze oder Regen, Schnee und Eiseskälte), E-Zäune kontrollieren und mind. 1mal pro Woche freischneiden/pflücken und reparieren, Futtergras entweder freistecken (täglich, z.T. auch nur wöchentlich) oder als frisches Schnittgras schneiden, holen und vorlegen, Nagehölzer besorgen, vorlegen und auch wieder entsorgen, Löcher in Weide und Auslauf zustopfen/treten, kranke Tiere mit der nötigen Medizin versorgen/ behandeln
Dann sind da noch die zeitlich nicht ganz genau planbaren, sehr plötzlich anfallenden Arbeiten die aber wegen ihrer Wetterabhängigkeit meist absolute Dringlichkeit haben:
Pferde umstellen auf andere Weiden(2-4mal pro Jahr), E-Zäune ziehen(monatlich), feste Zäune reparieren oder bauen( mind. 2mal pro Jahr), Gräben säubern von Unkraut ggf auch Schlamm (sommers 1-2mal), düngen, kalken, Kompost/Mist/EM's ausbringen(monatlich), Totholz entfernen(1-2mal pro Jahr), Brennesseln, Binsen, Ampfer und Disteln mähen(2mal pro Jahr und Weide), Stroh und Heu packen/ umpacken (winters monatlich; + 2mal im Sommer),
und Unvorhergesehenes kommt garantiert auch noch einige Male dazwischen...

b) Pensionsplatz
Je nach Preis werden hier 1-2mal täglich die Grundversorgung mit Einstreu, Rauhfutter und Wasser, ggf. auch Kraftfutter vom Verpächter übernommen, jedes Extra muß meistens aber entweder selbst geleistet oder zusätzlich bezahlt werden( z.B. besonderes Futter, weil Hafer für viele Ponys nicht geeignet ist; oder Mineralpellets, Staub-freies oder gewaschenes Heu u.v.m.). Der tägliche Auslauf ist nach meiner langjährigen Erfahrung in nur wenigen, auch teuren(!) Ställen wirklich gesichert, da bei "schlechtem" Wetter die Pferde leider oft aus Faulheit im Stall gelassen werden. Entweder der Verpächter mag nicht naß werden oder sein Auslauf ist nicht pferdegerecht und wenigstens teilweise befestigt, sondern bei Regen ein Schlammloch, in das keiner gerne hineintreten mag und das auch die Tiere krank machen kann. Ständiger Stallaufenthalt aber ist auch nicht artgerecht und macht die Tiere mit Sicherheit krank!

Manchmal findet man Paddock-Boxen, die dem Pferd einen jederzeit trockenen Stallplatz bieten mit allen Annehmlichkeiten (für den Reiter), der direkt davor einen kleinen eigenen Auslauf hat, oder eher einen "Freiluft-Balkon". Das ist immerhin schon etwas besser, wenn es auch nicht den Bewegungsdrang der Tiere und die nötige soziale Interaktion berücksichtigt. Aber sie haben täglich Klimakontakt, sehen die Umgebung, können die Gerüche und Geräusche der Umgebung wahrnehmen und besser zuordnen.

Übrigens: Ständiger, ungeregelter Weideaufenthalt auf den hier üblichen Weiden ist für viele Kleinpferderassen aber auch nicht ungefährlich, da sie verfetten und jämmerlich an Leberschäden oder Rehe erkranken und sogar zu Grunde gehen können. Erkundigen Sie sich nach der Qualifikation und/oder dem Sachkundenachweis z.B. für die Robustpferdehaltung. Wie sind die anderen Einsteller mit der Pferdeversorgung zufrieden, welche Pflichten kommen auf Sie und oder Ihre Tochter zu. Wie wird alles im Krankheitsfalle oder bei Urlaub ( von Ihnen/Ihrer Tochter und auch vom Verpächter) geregelt? Müssen Sie ggf. eine Ersatzperson stellen, um Ihrem Pferd/Pony die nötige Pflege und Versorgung zukommen zu lassen?

Wenn Sie jetzt das Gefühl haben, ich will Ihnen Angst machen, ist das vielleicht gar nicht so falsch. Schließlich übernehmen Sie mit dem Kauf eines Ponys/Pferdes die Verantwortung für ein lebendiges Wesen, das völlig von Ihnen abhängig ist und ohne Ihre Fürsorge leiden muß oder letztendlich beim Schlachter landet!

Ich hatte eine Freundin, der eines meiner damals jungen Ponys so gut gefiel, daß sie es mir abkaufen wollte, sich aber nicht sicher war, ob sie das auch alles schaffen könnte. Also machte ich ihr den Vorschlag, sie möge für dies Tier ein Jahr lang, mindestens aber einen ganzen Winter lang so sorgen wie für ihr eigenes , gerade so als wenn ich nicht da wäre. Danach wußte sie, wie enorm viel Kosten, Arbeit, Verantwortung aber auch Freude am Geschafften die Pferdehaltung beinhaltet, und vor allem, was sie selbst zu leisten in der Lage war. Ich halte das für den besten und ehrlichsten Weg gegenüber allen Beteiligten, den Zweibeinern wie den Vierbeinern.

 

Wenn Sie daran interessiert sind, könnte ich Ihnen eines meiner Pferde zur Verfügung stellen.

Es wird garantiert eine harte aber faire und realistische Prüfung.

Denn es prüft Sie hier vor allem das Pferd.

 

 

 

Nachtrag:

 

Das junge Mädchen hat übrigens kein eigenes Pony bekommen und spielt jetzt sehr engagiert Damenfußball...

 

Übrigens:

viele  meiner erwachsenen "Pferdepfleger-Lehrlinge" haben inzwischen viele Jahre ihre eigenen Pferden hinterm Haus oder in der Haltergemeinschaft oder im artgerechten Mietstall.

 

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  *passende Literaturhinweise finden Sie im Internet

**die Kosten der Pferdehaltung steigen genauso wie unsere normalen Lebenshaltungskosten,

  daher nur kurz einige Anhaltspunkte:

  2013 kostet das billigste 250g-Päckchen Butter 89 Cent,

die SozialMiete in Bremen max. 6,50€ pro qm,

eine  mittelprächtige Stadtwohnung in Bremen

zwischen 2000 und 4000,-€/qm Kauf- bzw. Baukosten

und

ein Freizeit-Kleinpferd, gesund und angeritten oder aber 14 und mehr Jahre alt 2500,-€ bis wesentlich mehr - je nach Jahreszeit, Gegend und Können.

Kleinpferde mit Mängeln

können wesentlich weniger in der Anschaffung kosten, bringen aber meist hohe monatliche Zusatz-Kosten für deren besondere Versorgung (Medizin, Tierarzt; Spezialbeschlag, Spezialfutter u.v.m.) und immer wieder mal Ausfallzeiten; oder sie sind grundsätzlich nur noch gering belastbar.

(TROTZDEM können sie eine bedenkenswerte Alternative und eine prima Übung für Sie sein und überausliebenswert dazu!)

Rechnen Sie in jedem Fall noch einmal 2500,-€ für die Basisausrüstung vom Halfter bis zum Sattel, von der Allwetterdecke bis zum Mähnenkamm dazu, wobei man nicht alles auf einmal kaufen muß und z.B. ein gebrauchter Markensattel, der vom Sattler genau für Ihr Pferd angepaßt wird eine gute Alternative sein kann.

Je nach Unterbringung fallen täglich ca. 1-2 Stunden Arbeit für das Pferd morgens und abends an, dazu kommen monatliche Futter-Kosten von 150,- bis 600,-€ .

Hinzu kommen die notwendigen, üblichen Impfungen, Wurmkuren, Zahnkontrolle und-behandlungen, der Hufschmied, die Versicherungen, Verbands- und ggf. Vereinsbeiträge, die pro Jahr leicht noch mal 1000,-€ und mehr ausmachen.

Außerdem sollten Sie für jederzeit mögliche  Katastrophen wie OP, Unfall usw. den gesamten Anschaffungswert des Tieres, mind. aber 2000,-€ sicher auf'm Sparbuch liegen haben.

Nach meiner Erfahrung braucht man dies Sparbuch alle 5-10 Jahre...

 

Ich empfehle immer

im Jahr der Anschaffung eine Lebensversicherung für das Tier abzuschließen:

 Denn dann kennt es sich noch nicht im neuen Stall, Gelände, Herdenverband usw. aus und die Unfallgefahr ist am größten.

Es gibt übrigens nicht nur die wenigen großen kommerziellen Anbieter, sondern auch mind. genauso gute genossenschftlich arbeitende kleine Versicherer, die z.T. sogar bessere Bedingungen bieten als die "großen" kommerziellen Gesellschaften.

 

 

Fjorstute, 30 Jahre alt, mit ausgeheiltem Spat, putzmunter !!!
Fjorstute, 30 Jahre alt, mit ausgeheiltem Spat, putzmunter !!!